Schulstart nachhaltig gestalten

Die Einschulung ist eine spannende Sache – für die Kinder sowieso, aber auch für die Eltern. Im Vorfeld gibt es viele Entscheidungen zu treffen: Welcher Schulranzen soll es sein? Was kommt in die Schultüte? Mit welchem Heften und Schreibutensilien sollen die Kinder arbeiten?

Viele Discounter werfen zum Schulstart jede Menge Artikel mit viel Verpackungsmüll und Schadstoffen auf den Markt. Wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet, lässt sich sowohl der Geldbeutel als auch die Umwelt schonen.

Hier ein paar Tipps für nachhaltige Materialien zum Schulbeginn:

  •  Schultüte

Geben Sie lieber weniger, dafür qualitativ hochwertige Produkte in die Schultüte. Achten Sie auf Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit  und vermeiden Sie Wegwerfartikel.

  •  Schulranzen

An oberster Stelle steht hier natürlich ein guter Sitz und die Entlastung des Kinderrückens. Qualitativ hochwertige Ranzen sind nachhaltiger, da sie länger getragen werden können. Schauen Sie sich auch einmal die Kollektion des Vorjahres an – sie ist in der Regel viel billiger als die neueste Kollektion. Oft sind Sets auch günstiger. Da gibt es den Ranzen plus Turnbeutel plus Mäppchen zusammen.  Auch der Kauf von Secondhand-Ware ist eine Überlegung wert. Diese Ranzen sollten jedoch noch funktionstüchtig sein.

  • Hefte

Hefte aus 100% Altpapier schonen die Umwelt und verbrauchen am wenigsten Ressourcen. Unbedingt auf das Siegel „Blauer Engel“ achten, da Begriffe wie Recyclingpapier oder Umweltschutzpapier nicht geschützt sind. Übrigens: Das „Öko-Papier“ von heute ist nicht mehr grau, die Tinte verläuft nicht und das Radieren fällt nicht schwerer als auf anderem Papier.

  • Stifte, Textmarker und Co.

Stifte, mit unbedenklichen Schwermetallen, entsprechen der DIN-Norm „DIN EN 71“. Filzstifte können Lösungsmittel enthalten, es gibt aber auch nachfüllbare Versionen auf Wasserbasis. Bei Buntstiften auf unlackiertes Holz achten, da Kinder häufig auf Stiften herumkauen. Textmarker gibt es in trockener Form in Holz gefasst oder zum Nachfüllen.

  • Tintenkiller

Auf Tintenkiller besser verzichten. Sie enthalten giftige chemische Inhaltsstoffe und bestehen aus Plastik. Radiergummis können übrigens mit dem „blauen Ende“ auch Tinte radieren.

  • Füller

Am besten Füller mit Tank verwenden. Sie sind umweltfreundlicher als solche mit Patronen, die nur Plastikmüll hinterlassen. Man bringt Kindern somit den Gedanken „Wertschätzen statt Wegwerfen“ gleich von Anfang an nahe.

  • Spitzer

Verwenden Sie Spitzer aus Holz oder Metall. Am besten die Varianten, bei denen die KIinge mit einer Schraube befestigt ist. Sollte der Spitzer einmal stumpf sein, kann die Klinge ausgewechselt werden.

  • Wassermalfarbe

Die Malkästen sollten auswechselbare Farbnäpfe enthalten. Ist eine Farbe leer, muss nicht der komplette Kasten ausgetauscht werden. Das spart Geld und schont die Umwelt. Auch gibt es Wasserfarben auf der Basis von pflanzlichen Grundstoffen. Aufgrund potenzieller Gefahrenstoffe in den Farben lohnt sich – wie bei den Stiften – ein Blick in die Analysen der einschlägigen Testinstitute.

  • Pausenbrot

Brotdosen und eine wiederverwendbare Trinkflasche sind eine solide Basis. Das spart eine Menge Brötchentüten, Frischhalte- und Alufolien über die Zeit ein.

Gut als Trinkflasche für jeden Tag geeignet sind dünnwandige Edelstahlflaschen. Der Vorteil von Edelstahlflaschen ist die Bruchfestigkeit, bei Trinkflaschen aus Glas muss man vorsichtiger sein. Durch den hohen Energieaufwand für die Herstellung von Edelstahl und Glas müssen die Flaschen möglichst oft genutzt werden.

Weniger ressourcenaufwändig sind Trinkflaschen aus Kunststoff. Empfehlenswert sind hier Flaschen aus Polypropylen (PP), ein recycelbarer Kunststoff, der ohne bedenkliche Zusatzstoffe auskommt. Im Gegensatz dazu ist von Trinkflaschen aus Polycarbonat (PC) abzuraten, da dem Polycarbonat der als gesundheitlich bedenklich eingestufte Zusatzstoff Bisphenol A (BPA) beigemischt werden muss.

Nicht zu empfehlen sind auch Trinkflaschen aus Aluminium. Neben dem hohen Energieaufwand für die Aluminiumproduktion gibt es das Problem, dass Aluminium nicht säurebeständig ist und das Metall daher in die Getränke übergehen kann. Um das zu verhindern müssen die Aluminium-Flaschen innen beispielsweise mit Kunststoff beschichtet werden, wo wiederum auch BPA eingesetzt werden kann.

Die Materialempfehlungen sind auch auf die Brotdose übertragbar: Edelstahl oder ein recycelbarer Kunststoff, der ohne gesundheitsbedenkliche Zusätze auskommt wie Polypropylen oder Polyethylen. Hier sollte ebenfalls die Langlebigkeit ein entscheidendes Kriterium sein.