Spraydosen im Restmüll: Gefährlich für Mensch, Maschinen und Umwelt

Von Deo über Sprühsahne bis zum Asthmaspray: Viele Produkte werden in sogenannten Druckgasverpackungen angeboten. Sie bestehen meist aus einem Metallbehälter aus Aluminum oder Weißblech und sind erkennbar an dem nach innen gewölbten Boden. Betätigt man den Sprühkopf, wird der Inhalt durch Innendruck und ein Treibgas als Aerosol oder Schaum freigesetzt.

Doch Vorsicht, geraten Sprühdosen mit Inhalt unter Druck, zum Beispiel im Entsorgungsfahrzeug oder in der Sortieranlage, kann es zu gefährlichen Bränden oder Verpuffungen kommen. Daher bitten wir, bei der Entsorgung von Spraydosen folgende Tipps zu beachten:

Vollständig entleert? Gelbe Tonne!

Spraydosen dürfen niemals im Restmüll landen. Sind sie mit dem grünen Punkt oder einem anderen Symbol der dualen Systeme gekennzeichnet, können sie im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne entsorgt werden. Voraussetzung: Sie sind wirklich komplett entleert. Dies kann man im Zweifel durch Betätigen des Sprühkopfes testen. Wiederverwertet und in den Ressourcenkreislauf zurückgeführt werden können sowohl Weißblech und Aluminium der Dosenkörper als auch Plastikteile wie Sprühkopf oder Verschlusskappen.

Noch nicht ganz leer? Schadstoffsammlung!

Sind in der Spraydose noch Reste des Inhalts oder des Treibmittels vorhanden, müssen die Behältnisse beim Schadstoffmobil oder bei der stationären Schadstoffannahmestelle auf dem Wertstoffhof in Alt Golm abgegeben werden – auch, wenn es sich um vermeintlich „harmlose“ Alltagsprodukte wie Haarspray oder Deo handelt. 

Riskante Inhaltsstoffe? Schadstoffsammlung!

Spraydosen mit Farben und Lacken, aber zum Beispiel auch Insektensprays gehören zu den Gefahrstoffen und müssen immer bei der Schadstoffsammlung abgegeben werden. Orientierung bieten Gefahrstoffsymbole auf der Verpackung und aufgedruckte Entsorgungshinweise.

Sonderfall Asthmasprays

Millionen von Menschen leiden an Asthma oder der Lungenkrankheit COPD und sind auf bronchienerweiternde Medikamente angewiesen, die in Form von sogenannten Dosieraerosolen inhaliert werden. Auch diese werden mit Treibgas betrieben. Wegen der begrenzten Haltbarkeit sind die Asthma-Dosieraerosole aber häufig nicht komplett aufgebraucht. Anders als sonstige Altmedikamente dürfen die Sprays dann nicht im Hausmüll entsorgt werden. Vielmehr gehören sie ebenfalls in die Schadstoffsammlung. Manche Apotheken bieten zudem einen freiwilligen Rücknahmeservice an. Bitte erkundigen Sie sich in der Apotheke Ihres Vertrauens.

Sonderfall Bauschaum

Bau- beziehungsweise Montageschaum wird zum Abdichten, Kleben und Dämmen eingesetzt. Ein Treibmittel bewirkt, dass das Material (meist basierend auf Polyurethan) aus der Dose austritt und aufschäumt. Vollständig entleeren lassen sich die Sprühdosen nicht. Daher gibt es einen eigenen Rücknahmeservice dafür.

Verbrauchte PU-Schaumdosen sollten vorrangig beim Händler, bei dem sie gekauft wurden, abgegeben werden. Die Rückgabe ist kostenlos. 

Auf den Wertstoffhöfen werden solche Dosen in haushaltsüblichen Mengen ebenfalls kostenlos angenommen. Hinweis: PU-Schaumdosen mit dem Logo des Recyclingsystems PDR nehmen alle Wertstoffhöfe an. PU-Schaumdosen mit dem Aufdruck anderer Recyclingsysteme können nur bei der stationären Schadstoffannahme auf dem Wertstoffhof in Alt Golm abgegeben werden.

Es muss nicht immer die Spraydose sein – Beispiele für Alternativen

Feste Rasierseife und Deostifte benutzen, flüssige Sahne selbst aufschlagen oder den Herd mit Backpulver oder Natron reinigen: Häufig gibt es wenig aufwändige Alternativen zu Produkten in Druckgasverpackungen. Das spart generell Verpackungsmüll und schont Umwelt und Klima. Auch Pumpsprays in Plastikflaschen kommen ohne Treibgas und energieintensiv hergestelltes Aluminium aus. Sie dürfen zudem auch dann in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gegeben werden, wenn sie noch unschädliche Produktreste enthalten.